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Es werden Posts vom August, 2012 angezeigt.

Der Töpfer oder Hafner - Arbeit und Leben der ländlichen Handwerker des Mostviertels in früheren Zeiten

Heimatkundliche Beilage zum Amtsblatt der Bezirkshauptmannschaft Amstetten Nr. 188 - 1. Dezember 1987 - 16. Jahrgang Arbeit und Leben der ländlichen Handwerker des Mostviertels in früheren Zeiten (von Anton Distelberger, Mostviertler Bauernmuseum) 10. Der Töpfer oder Hafner  Hafner (der Name hat denselben Wortstamm wie "Häferl") gab es in späteren Jahrhunderten nicht in allzu großer Zahl; sie konnten ein viel größeres Gebiet betreuen als etwa ein Fassbinder und waren insofern wesentlich weiter verstreut. Im Großraum Amstetten sind zuletzt drei Hafner nachzuweisen, und zwar der Fuchsberger in Wolfsbach, der Glaser in Zeillern und der Karnholz in Neustadtl - Zwischenthann. Haag war bereits im 16. Jahrhundert eines der bedeutendsten Hafnerzentren in ganz Niederösterreich und hatte vor allem für den angrenzenden oberösterreichischen Raum große Bedeutung. (Als hervorragende Meister werden in Haag beispielsweise Lazarus Loindl im Jahr 1580 und Leonhart Huebner 15

Historische Seuchen, Krankheiten, Epidemien

Darstellung der Brechruhr-Epidemie in der k. k. Haupt- und Residenzstadt Wien, wie auch auf dem flachen Lande in Oesterreich unter der Enns 1831/1832 http://books.google.de/books?id=ZJA_AAAAcAAJ Pestepidemien im Europa der Frühen Neuzeit http://kulturwissenschaften.academia.edu/FranzMauelshagen/Papers/1078547/Pestepidemien_im_Europa_der_Fruhen_Neuzeit

Von der Kranzer-Mühle zur Shopping City

Heimatkundliche Beilage zum Amtsblatt der Bezirkshauptmannschaft Amstetten Nr. 325 - 1. November 1997 - 22. Jahrgang Von der Kranzer-Mühle zur Shopping City von Hans Bruckner Im September 1991 wurde die SCA - die Shopping City Amstetten - eröffnet und dies sollte Grund genug sein, das jahrhundertelange Geschehen auf dem Areal an der Wörth- und Waidhofner Straße zwischen Mühlbach und Bahndamm - heute inmitten des pulsierenden Lebens der Stadt Amstetten - einer kleinen geschichtlichen Betrachtung zu unterziehen. Denn schon vor 300 Jahren begann hier auf der "Inneren Wieden" - so wurde dieses Gebiet außerhalb des Marktes Amstetten bezeichnet -eine überaus interessante und wechselvolle Geschichte von Handel, Gewerbe und Gastro­nomie. Wohl kaum ein anderer Teil Amstettens hat in der Vergangenheit. so einschneidende Veränderungen erfahren wie dieser. Zur Zeit des zweiten Türkensturms (1683) stand „auf der Wieden", die Teil des Seisenegger Herr­schaftsbesitzes

Das Schicksal der Amstettner Juden

Heimatkundliche Beilage zum Amtsblatt der Bezirkshauptmannschaft Amstetten Nr. 203 - 15. November 1988 - 17. Jahrgang Das Schicksal der Amstettner Juden (Josef Freihammer) Die Gründung einer israelitischen Kultusgemeinde Amstetten erfolgte 1881. Die Rabbinerstelle war bis 1922 laufend besetzt, ab 1922 wurde die is­raelitische Kultusgemeinde Amstetten durch einen Stellvertreter in St. Pölten betreut, dann durch die Matrikelführer mit Sitz in Kemmelbach und Purgstall an der Erlauf. Ein Betraum befand sich an­fangs in der "Sommervilla" (Besitz der jüdischen Kaufmannsfamilie Sommer, jetzt Hamerlingstraße 6), später im Hause Ardaggerstraße 8 (damals Be­sitz des jüdischen Kaufmannes Schmitz aus Oed, heute Haus Funke). Dieser Betraum wurde bei den Ausschreitungen in der sogenannten "Reichskristallnacht" vom 9. zum 10. November 1938 in Brand gesteckt und verwüstet. Der Bau einer Synagoge war an der Ecke Eggersdorferstraße-Graben geplant, kam aber infolge der na

Hausmühlen im Mostviertel

Heimatkundliche Beilage zum Amtsblatt der Bezirkshauptmannschaft Amstetten Nr. 204 - 1. Dezember 1988 - 17. Jahrgang Hausmühlen im Mostviertel (Johann Hintermayr) Das einst sehr weit verbreitete Volkslied "Es klappert die Mühle am rauschenden Bach, klipp klapp …“ ruft uns nicht nur die ehemalige Müllerromantik ins Bewusstsein, sondern erinnert uns an einen wichtigen bäuerlichen Berufszweig, der eine besondere Rolle im Leben der Bauern früherer Jahrhunderte spielte. Viele Dichter und Komponisten haben die Tätigkeit des Müllers und den Betrieb der Mühlen beschrieben und besungen. Auch die Maler haben mit Vorliebe die verschiedenen Mühlen als Motive herangezogen. Selbst in mehreren Sagen und Märchen begegnet man aufschlussreichen Aufzeichnungen über die Lebensgewohnheiten dieses Berufsstandes. Analog dem Beginn der Getreidewirtschaft entstanden sehr primitive Mühlengeräte für den Hausgebraucht. Das Stampfen und Reiben wurde abgelöst von den Handmühlen. Die aus dem M

Schloss Seisenegg bei Viehdorf

Heimatkundliche Beilage zum Amtsblatt der Bezirkshauptmannschaft Amstetten Nr. 222 - 1. Juni 1990 -    19. Jahrgang Schloss Seisenegg bei Viehdorf (Heimo Cerny) 1. Lage, Alter und Name der Burg Das Schloss liegt versteckt in einem schluchtartigen Taleinschnitt des Seiseneggerbaches auf einem Felsrücken, der von natürlichen Gräben fast allseitig umgeben ist. Südlich des Schlosses verengt sich das Tal zwischen den bewaldeten Lehnen des Königsbergs und des Aichbergs zur Klause (Klausmühle), um sich dann in Richtung Allersdorf ins Ybbsfeld zu öffnen. Dieser verkehrstechnisch und strategisch günstigen Lage an einem uralten Verbindungsweg zwischen dem Ybbsfeld und dem Donaustrom verdankt die Burg ihre Entstehung. Bekanntlich war die Donau zwischen Ar­dagger und St. Nikola in früheren Jahrhunderten nur unter Lebensgefahr passierbar, sodass das Engtal des Strudens meist auf dem Landweg umgangen wurde. Die bequemste Route führte von Ardagger über Vieh­dorf durch die Seisenegger K

Das "Gut Edla" in der Marktgemeinde Ferschnitz

Heimatkundliche Beilage zum Amtsblatt der Bezirkshauptmannschaft Amstetten Nr. 238 - 15. Mai 1991 - 20. Jahrgang Das "Gut Edla" in der Marktgemeinde Ferschnitz (Gottfried Langeder) Am südlichen Ortsende des Marktes Ferschnitz liegt etwa 300 Meter rechts an der Straße von Ferschnitz nach Senftenegg, eingebettet in eine reizvolle Hügellandschaft und umgeben von einem gepflegten Park, das sogenannte "Gut Edla". Der Ort Edla scheint erst­mals als "Erlach" in einem Wallseer Urbar 1449 mit drei Höfen auf. Im Bruderschaftsbuch der Pfarre heißt es 1460 "zu Erlach" (Erlengehölz). Das "Gut Edla" gleicht heute mit seinen 2 Stockwerken und seiner anspre­chenden Fassade eher einem kleinen Landschloss. Die­ses heutige Aussehen erhielt es um die Jahrhundert­wende, wo ein bewegter Besitzwechsel stattfand und "adelige Herrschaften" den Hof in wechselnder Folge besaßen. In kaum 100 Jahren, von 1844 bis 1938 gab es 19 Besitzer.

Holz-Riesenschlangen auf der Ybbs - Zur Geschichte der Ybbsflößerei im 19. Jahrhundert

Heimatkundliche Beilage zum Amtsblatt der Bezirkshauptmannschaft Amstetten Nr. 247 - 1. Dezember 1991 - 20. Jahrgang Holz-Riesenschlangen auf der Ybbs Zur Geschichte der Ybbsflößerei im 19. Jahrhundert (Dr. Heimo Cerny) Um die ungeheuren Holzreserven des oberen Ybbstals rationell verwerten zu können, wurde von 1866-1881 die Flößerei auf der Ybbs professionell betrieben. An die hundert Floßzüge jährlich wurden mit Gratisenergie flussabwärts von Langau bzw. Göstling nach Amstetten auf die Reise geschickt. Diese umweltschonende Art des Holztransports musste freilich bald den modernen, jedoch weniger sanften Verkehrstechnologien auf Schiene und Straße weichen. Vor 110 Jahren fuhr der letzte Floßzug auf der grünen Ybbs. Die ältesten Nachrichten über das Flößen auf der Ybbs stammen bereits aus den Jahren 1504 und 1543, doch sind dann für die folgenden eineinhalb Jahrhunderte keine Belege mehr darüber vorhanden

Der Nationalitätenkonflikt in Amstetten vor dem 1. Weltkrieg

Heimatkundliche Beilage zum Amtsblatt der Bezirkshauptmannschaft Amstetten Nr. 290 - 1. Jänner 1995 - 21. Jahrgang Der Nationalitätenkonflikt in Amstetten vor dem 1. Weltkrieg (Josef Freihammer) Wenn wir die Ausgaben des "Amstettner Wochenblattes" aus der Zeit von der Jahrhundertwende bis zum 1. Weltkrieg durchblättern, begeg­net uns fast in jeder Nummer das Problem des Konfliktes zwischen der einheimischen Bevölkerung und den nichtdeutschen Zuwanderern. Die Töne, die wir bei dieser Lektüre vernehmen, kommen uns bisweilen sehr vertraut vor - Ausländerfeindlichkeit hat es bei uns fast immer gegeben. Ausländerfeindlichkeit allerdings unter Anführungszeichen -denn bei den tschechischen und slowakischen Zuwanderern handelte es sich ja nicht um echte Ausländer, sondern um Staatsbürger der Öster­reichisch-Ungarischen Monarchie, allerdings nichtdeutscher Mutter­sprache. Heute sind Türken und Jugoslawen Nicht-Österreicher, echte Ausländer. Dabei hat man damals wie heute