Laut einem in einem Wiener Archiv befindlichen Schriftstück hat Walther von der Vogelweide auf seiner Durchreise nach Wien in der Burg Eisenreich-Dornach übernachtet. Sagen: In früherer Zeit gab es in Eisenreich-Dornach Leute, die behaupteten, das Schloss sei versunken. Manche wollten im Burgkogl um Mitternacht die Hähne krähen gehört haben. Fuchtelmänner (Irrlichter) wurden häufig gesehen (es gab dort mehrere sumpfige Stellen). Merkwürdig ist vielleicht, dass es auf der Burg Eisenreich-Dornach keine, wie bei den meisten anderen Burgen und Schlössern üblichen, auf Erlösung wartende Geistererscheinungen gab, ein Zeichen, dass dort immer rechtschaffene Menschen gehaust haben. Dafür trieb hier der Teufel selbst sein Spiel. Kreuzwege (Straßen- und Wegkreuzungen) waren in früherer Zeit für den Wanderer unheimliche Orte. Zum Kreuzweg zu Eisenreich-Dornach kam, so erzählt die Sage, der Teufel mit einem Sack voll Geld und suchte damit die Vorüberziehenden zum Bösen zu verleiten. Man berief die Geistlichen. Die zwei ersten konnten nichts ausrichten. Erst dem dritten gelang es, dem Gottseibeiuns das Verbleiben auf diesem Ort zu verleiden. Die Bewohner von Eisenreich-Dornach holten ihr Wasser von einer Quelle, die sich nördlich des Bauernhofes Riesenberger befand. Die Quelle soll heute eingemauert sein. Das Wasser derselben hatte einen angenehmen, süßlichen Geschmack und war bei den Leuten sehr geschätzt. Auch dort trieb der Teufel sein Unwesen derart, dass sich niemand mehr um Wasser dorthin getraute. Die Sage erzählt: Erst als der Papst den Bösewicht verbannte, trat Ruhe ein. Die Wilde Jagd: Gar schrecklich ging es manchmal auf dem Burgkogl zu. Vor dem Hause Bachlehen (Vollehner-Zarl) saßen an einem schönen Sommerabend die weiblichen Kräfte eifrig mit Nähen beschäftigt. Auf einmal hörten sie auf dem steilen Weg zum Burgkogl ein Fuhrwerk mit großem Gepolter, begleitet von Fluchen, Schelten und Schreien wie: hü, hot, hü! Die Dirnen riefen hinüber: "Nau, müssen wir enk vorspannen?" Darauf gab es ein fürchterliches Getöse und Krachen, als ob der ganze Wald zusammenbrechen wollte. Die Weibsleute ließen ihr Nähzeug samt den Beschwerern, den damals üblichen Sandsäckchen, im Stich, stürzten fluchtartig in das Haus und getrauten sich bis zum hellen Morgen nicht mehr heraus.
Quelle: Ybbser Zeitung 25. Juli 1931, Seite 12,
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