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Das Massaker am Pernleitenhof in St. Peter in der Au (1947)



Am 24.10.1947 ereignete sich am Pernleitenhof in St. Peter in der Au eine schreckliche Bluttat. 11 Menschen sind dabei ums Leben gekommen, darunter 4 Erwachsene, 6 Kinder und ein Dienstbote.

Zeitleiste

1931 Herbst

Matthias Esterka kauft den Pernleitenhof. Die ehemalige Besitzerin zieht von der CSR nach St. Peter in der Au.

19.04.1932

Heirat Matthias Esterka mit Maria.

1945 Jänner

Ungarischer Versorgungsstab Wehrmacht mit 18 Personen ist im Haus untergebracht

1945-1947

Mehrere Hausdurchsuchungen wegen Schleichhandels. Laut Amstettner Bote sei der Matthias Esterka  deswegen auch inhaftiert gewesen. (15 Monate Kerker?).

~10.10.1947 (2 Wochen vor dem Mord)

"Die Frau Esterka zu mir, dass sie sofort in die CSR zurückginge, wenn sie die Möglichkeit hätte, denn über sie würde etwas Furchtbares kommen!“", Tischler Steinbichler am 25.10. zu seinem Sohn Johann.

10.10. 

Nachtstunden: Es erschien am Gendarmerieposten St. Peter in der Au der beim Besitzer Matthias Esterka  beschäftigte Lajos Amhofer und ersuchte um dringende Intervention, weil ein unbekannter Mann, welcher sich als Bandit bezeichnete, dem Besitzer Sch., Hausname Sch., gefährlich drohte.

Bei dem Nachbarn des Esterka im Bauernhaus Sch., Besitzer Sch., wird in der Nacht vom 10. zum 11. Oktober 1947 der Ausländer Franz Sch. (Volksdeutscher) aus Pressburg wegen gefährlicher Drohung und zwar: „Wenn Sie mich nicht nächtigen lassen, kommen morgen meine Kameraden und dann hängt ihr alle am Kirchturm!“, verhaftet und von der russischen Besatzungstruppe in St. Peter übernommen worden ist.

10.10.-13.10.

Maria Esterka ist zu Besuch bei der Schwester Franziska N., 42. J. , im Maria Laa (Oberösterreich)

23.10.1947, Donnerstag

Morgens: Arbeiterin Maria W. 46. J gibt an, im Stall fehlte an diesem Tag ein Kalb.

9:00-10:00: Matthias Esterka bringt seinem Bruder Johann Esterka Reisig. Auf die Frage warum, weil ausgemacht war er hole es selber meinte Matthias Esterka, er habe unter dem Reisig ein schwarz geschlachtetes Kalb weggebracht.  

13:00-17:30: Maria Esterkas Schwester Hedwig kommt mit ihrem Gatten per Motorrad aus OÖ, um Seife zu machen. Sie hat die Zutaten mitgenommen und die fertige Seife mit nach Hause genommen.

24.10.1947, Freitag (Mordtag)

Früh-14:30 - Arbeiterin Maria W, 46. J, gibt an am Feld gearbeitet zu haben.

Früh-Nachmittag: Laut Maria W. ist Matthias Esterka früh nach Amstetten gefahren und am Nachmittag zurückgekehrt. 

13:15: Maria Esterka und ihre Schulfreundin und Nachbarin Marie Schönegger, kommen von der Schule heim. Sie sehen zwei Russen vom Haus kommend Richtung St. Peter, die die beiden Mädchen schon öfters mit einem PKW von St. Peter nach Hause gebracht haben, und sprechen einige Wörter mit ihnen. 

17:00: Schuhmacher Karl Mayer fährt auf Ersuchen des Nachbars Bindermeister Michael K, 42. J,  mit dem Fahrrad nach St. Peter, um einen Handwagen unterzustellen.

17:30 Sägerichter Alois G. gibt an, um 17:30 mit den Eheleuten abseits des Anwesens gesprochen zu haben. Danach ging dieser nach Hause schlafen. Sein Haus befindet sich ca. 250m entfernt.

18:30: (Es war schon finster) Nachbar Bindermeister Michael K., 42. Jahre, fährt Richtung St. Peter, um sich auf der Strecke mit dem Schuhmacher Karl Mayer zu treffen. Nachdem sie sich getroffen haben sagt Karl Mayer, er habe soeben mit dem Fahrrad bei Bannholzhäusel zwei wackelnde, betrunkene Uniformierte mit Maschinenpistolen bewaffnet, hintereinander gehend, überholt, die Richtung Richtung Kürnberg oder Ertl gingen.

19:00 Nachbar Alois G. berichtet von Motorengeräuschen durch ein Fahrzeug, die zum Pernleitenhof fuhren. Nachbar P. meinte, um 19:00 ein Lastauto gehört zu haben.

19:00 Uhr - 2 uniformierte Männer kontrollieren die Ausweispapiere der Hausbewohner

Laut späterer Aussage der 2 überlebenden Kinder hätten die 2 Uniformierten (russisch) mit ihrem Ziehvater sprechen wollen. Sie hätten braune Uniformen und grüne Hosen getragen. Sie hätten keinen Mantel gehabt. Sie trugen Gewehre am Rücken, aber keine Revolver.

Die 2 Uniformierten wollten den Lajos Amhofer kontrollieren, der hatte aber keinen Ausweis, hat sich am Balkon versteckt, wo er nicht gefunden wurde. Die 2 haben sie Suche abgebrochen.

Etwas später: Der Hausherr schreit: "Ihr Rabenbratln, schaut‘s, dass rauskommt‘s!"

(Warum schreit er deutsch, wenn die Uniformierten nur Russisch sprechen? Befanden sich noch andere Personen am Hof?)

22:00 Nachbarn haben angeblich einen PKW/LKW wegfahren gehört

25.10.1947, Samstag

06:30-06:45 Maria Schönegger, 12 Jahre alt, Schülerin, macht sich auf dem Weg zur Schule und will wie jeden Tag die Nachbarskinder Maria und Josef Esterka abholen.

Sie findet die leblosen Körper der beiden Familien im Haus.

Sie alarmiert einen Nachbarn, daraufhin wird die Polizei gerufen und kommt.

Mittag: Johann Esterka, der Bruder, kommt in die Tischlerei von Steinbichler , um Särge zu beauftragen. Meint, er müsse erst Maß nehmen. Am Hof der Esterkas sieht er die Sinnlosigkeit seines Ansinnens und kehrt zurück in die Werkstatt, um die Särge zu bauen.

Später Nachmittag: Sämtliche Leichen werden gerichtsmedizinisch an Ort und Stelle untersucht. Es wird festgestellt, dass 9 durch jeweils nur 1 Schuss erschossen wurden, 2 wurden erschlagen (Wäsche Rührholz).

Im Erdgeschoss - Matthias Esterka - Durschuss quer durch den Kopf, Gattin Maria E. - Schädelbruch und Hirnzertrümmerung durch Hiebwaffe (Rührholz), Tochter Hedwig E. - Kopfschuss, Josef E. - Schädelzertrümmerung und Hirnquetschung, Christine E. Kopfschuss, ungarischer Pferdeknecht Lajos Amhofer -  Durchschuss rechte Schulter und des Halses - Halsschlagader verletzt.

Im Obergeschoss: Schuhmacher Franz Mayer und dessen Gattin - Kopfschuss, Karl M. Durschuss Rücken-Bauch-Gesäß, Hedwig M. Durschuss linkes Schulterblatt - rechtes Schlüsselbein. Marie E. (Tochter aus dem Erdgeschoss) - Schädeldurchschuss.       

> 24.10.

Nachbar und Sägerichter Alois G. betreut in den Folgetagen das Vieh am Pernleitenhof.

26.10. - Sonntag

Tischler Steinbichler baut mit seinem Sohn die Särge fertig. Diese werden am Abend hinausgestellt.

27.10. - Montag

Bezirksgericht St. Peter in der Au fragt an, ob Leichen freigegeben werden zur Bestattung. Russische Offiziere bestätigen das.

28.10. - Dienstag 

Vormittag: Begräbnis unter ungeheurer Beteiligung aller Kreise

29.10. - Mittwoch

Die Schwestern der Maria Esterka, Franziska und Hedwig, werden von der Gendarmerie vernommen.

Hedwig erzählt dabei, Maria Esterka habe ihr erzählt, dass ihr Mann Matthias ein Verhältnis mit einer anderen Frau haben solle, dem auch schon ein Kind entsprungen sei. Des weiteren sagt sie zu ihr, sie wollte sich schon selbst vergiften, sei dann aber nach Maria Laa zu ihrer Schwester gefahren. Des weiteren hätte Matthias Esterka der Maria auch schon einmal 2 Rippen gebrochen. Maria hätte auch wegen der vielen Schwarzschlachtungen Angst gehabt, entdeckt zu werden. 

Maria W., landw. Arbeiterin, 46 Jahre alt, geb. in Jugoslawien, Volksdeutsche, wird von der Gendarmerie vernommen. Sie hat am Hof der Esterkas gearbeitet.

Johann Steinkellner, 43, Jahre, Schuhmachermeister, wohnhaft in K. wird einvernommen. Johann Steinkellner wurde 1943 eingesperrt (wegen angeblichen Hühnerdiebstalls) und traf dort auf den Schuhmacher Franz Mayer aus St. Peter in der Au, wodurch sie bekannt wurden. Im Mai oder Juni 1947 trafen sie sich wieder, wobei Franz Mayer erwähnte, das im Jahr 1945 Ungarn 3 Kisten Schmuck bei Matthias Esterka eingelagert hätten, um sie 2-3 Jahre später wieder abzuholen. Matthias Esterka hat dann den Schmuck dann nicht herausgerückt, worauf der Ungar erbost Rache geschworen hat.

30.10.1947

Johann Esterka der Bruder, wird vernommen.

31.10.1947

Vernehmung von Nachbarin Anna Schönegger, 44 Jahre alt, Kleinlandwirtsgattin am Schachl, und ihrer Tochter Maria Schönegger, Schülerin, welche 400m oberhalb des Anwesens von Esterka wohnen. Maria Schönegger hat die Toten als erstes entdeckt, als sie in die Schule ging.

03.11.1947

Hermann St., 24 Jahre alt, Wirtschaftsbesitzerssohn, wohnhaft in Dorf St. Peter in der Au wird vernommen. Er berichtet davon, wie er am Mordtag den Schuhmacher mit dem Fahrrad von St. Peter Richtung Kürnberg getroffen hat und sie zwei zu Fuß gehende Uniformierte mit Maschinenpistole überholt hätten.

04.11.1947

Nachtragsanzeige der Gendarmerie: Bei der Durchsuchung des Gehöfts wurde im Pferdestall ein Versteck gefunden. Die gefundenen Gegenstände wurden sichergestellt und in einer Liste erfasst. In einer Ruine nahe des Hauses E. wurde in einem Loch ein vergrabenes Versteck entdeckt, das bereits ausgeräumt war. Ein weiteres Versteck wurde im Hühnerstall gefunden, ebenfalls leer. 

21.12.1949 Aktenvermerk Kriminalabteilung Linz

Eine Vertrauensperson hat den Hilfspolizisten D. 1945 erzählt, in Wr. Neustadt einen Gemischtwarenhändler kennengelernt zu haben, der gemeint hat, er kenne einen Schatz.

„Der Schatz, den ich weiß, ist bei einem Bauern, der zwischen St. Valentin und Steyr gelegen ist, verwahrt gewesen. Der Schatz besteht aus Gold und hat ihn ein tschechischer Bauer, bei dem ein Schuhmacher einquartiert ist, in einem Vorbau im Hof in der Erde vergraben. Jetzt ist der Schatz nicht mehr dort verwahrt, aber wir werden ihn schon finden. Wir müssen ihn haben. Höhere Stellen sind an dem Schatz interessiert!“ Schließlich hat die Vertrauensperson den D. noch gefragt, wo denn eigentlich dieser Bauer sei. Darauf hat D. geantwortet: „Ihr werdet schon in der Zeitung davon lesen.“ Einige Zeit später hat die Vertrauensperson dann in der Zeitung gelesen, dass in St. Peter in der Au ein tschechischer Bauer namens E. und der bei ihm einquartiert gewesene Schuhmacher wegen eines Goldschatzes ermordet worden sein sollen. 

6.5.1950 Schreiben der Erhebungsabteilung des Landesgendarmeriekommandos für NÖ an das Bezirksgericht St. Peter in der Au

Der Hilfspolizist D. wurde vernommen und bestreitet, etwas von einem Schatz gehört zu haben.



Fragen & Antworten:

Wurden Patronenhülsen gefunden?

Die sichergestellten Hülsen hatten Kaliber 7,62, sie trugen den Bodenstempel T43 un T44 und waren russischer Herkunft. Die mikroskopische Untersuchung ergab, dass diese beiden Hülsen aus ein und derselben Waffe verfeuert wurden. Laut Analyse deuteten die Verfeuerungsmerkmale auf eine Maschinenpistole russischen Typs hin. Über die Hülsenlänge gab es leider keine Informationen. Auch zwei Projektile wurden sichergestellt - eines hatte einen Messing-, das andere einen Kupfermantel.

Welche Sprachen konnte Matthias Esterka?

Er soll Deutsch, Tschechisch, Ungarisch und Russisch gesprochen haben.

Hatte Matthias Esterka Geschwister?

Bruder Johann Esterka, damals 43 Jahre alt, wohnte in St. Johann in Engstetten. Bruder Peter Esterka, damals 40 Jahre alt, wohnte in damals Haidershofen.

Hatte Maria Esterka Geschwister?

Franziska N., geborene W., 42 Jahre alt, wohnhaft in Maria Laa (OÖ); Hedwig M., geborene W., geb. in der CSR, 46 Jahre, wohnhaft in Niederneukirchen

Wo gab es Verstecke?

Laut der Arbeiterin Maria W. , 46. Jahre, berichtet von einem Versteck zwischen Stallboden und Decke. Auch im Hühnerstall und im Werkzeugschuppen hätten sich welche befunden.

Laut Stefan L.aus Wien gab es ein Depot im Pferdestall, in einer Ecke mit Holzkamin zum Herunterschmeißen von Futter. Zwischen Decke und Boden des des darüberliegenden Raumes sei in Hohlraum mit 1,5m Höhe. Ein zweites Versteck befinden sich unweit des Gehöfts entlegenen Ruine, in einem Loch. 

Laut Ernst P. 31. J. alt, geb. in Pressburg CSR, gab es ein Versteck im Pferdestall, in der Ruine und im Hühnerstall.

Seine Frau Frieda gab an, auch beim Brunnen sei etwas vergraben gewesen.

Laut Nachtrachsanzeige vom Nov. 1947 entdeckte die Gendarmerie im Pferdestall ein Versteck, die Gegenstände wurden sichergestellt. Ein Versteck bei der Ruine, Loch, war leer, ebenso eines im Hühnerstall.

Laut Maria Mayer, Tochter des ermordeten Schuhmachers, befanden sich im Hühnerstall große eingegrabene Fässer.

Was war im Versteck?

Im Pferdestall Versteck angeblich einmal Würste und Schnaps, am Brunnenversteck eingerextes Fleisch

Laut dem Bruder Johann E. habe er im Versteck über dem Pferdestall 19944/1945 folgendes gesehen: 2x 15L Korbflaschen (Schnaps), Fleisch, Zucker, Mehl, 2x Flobertgewehre

Gab es einen Hofhund?

Einmal wird erwähnt, ein Hund hätte beim Zufahren des LKW um 19:00 gebellt. Am nächsten Tag bemerkte die Nachbarin eine Totenstille am Hof bemerkte - nicht einmal ein Hund habe gebellt. Ob es einen Hund gab bzw. was mit diesem genau passiert ist ist leider nicht bekannt.


Auszug aus der Gendarmeriechronik St. Peter in der Au,  1947

Die 11 Toten wurden identifiziert als:

• Besitzer des Pernleitenhofes Matthias Esterka, geb. am 24.2.1897 in der CSR,

• seine Frau Maria, geb. am 16.11.1906,

• deren Töchter Hedwig, geb. am 15.10.1932,

• Maria, geb. am 29.7.1935

• und die kleine Christine, geb. am 23.2.1946,

• weiters der Sohn Josef, geb. 4.3.1940,

• der Pferdeknecht Lajos Amhofer, geb. am 20.7.1928 in Ungarn,

• Franz Mayer, Untermieter bei Esterka, geb. am 4.8.1882,

• seine Frau Maria, geb. am 21.1.1898,

• deren Kinder Hedwig, geb. am 28.5.1936 und

• Karl, geb. am 6.9.1932,

• die beiden minderjährigen Alfred Ecker, geb. am 6.1.1942 und

• Rudolf Steinparzer, geb. am 12.4.1943, hatten das Massaker unversehrt,  in einem abgelegenen Raum schlafend, überlebt.

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